von lf 09.03.2017 09:37 Uhr

Kussmund-Pissoir bring Femininstinnen in Rage

In einem Potsdamer Club finden sich am Männerklo Pissoirs in Kussmund-Form. Diese originiellen Urinale sorgen für Unmut unter Frauenrechtlern.

Bild: Wikimedia/By Elsie esq. (Flickr) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Im Potsdamer Club „Pirschheide“ haben Männer ein ganz besonderes Pinkel-Erlebnis zu erwarten: Pissoirs in Form eines weit geöffneten Frauenmundes mit knallroten Lippen zieren die Männertoilette. Sie sollen laut Betreiber bei Gästen einen “Wow-Effekt” erzeugen.

Entworfen wurden die Urinale von der niederländischen Designerin Meike van Schijndel. Für 875 Euro werden sie im Internet zum Verkauf angeboten. „Kisses“, so der Name des Kunst-Urinals, findet weltweit großen Absatz. So ist es beispielsweise im Flughafen JFK, bei Mc Donalds oder im Rolling Stones Museum zu finden. Die Idee hinter dem Projekt ist es laut der Künstlerin, mehr Farbe in triste Toilettenräume zu bringen und Konventionen zu sprengen.

Doch nicht alle sind erheitert von dem Kunstobjekt: Der Frauenpolitische Rat Brandenburg sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Potsdam zeigte sich in einem Schreiben entsetzt über die Mund-Klos. Sie seien geschmacklos, frauenverachtend und sexistisch. Man wolle in Frage stellen, ob Kunst alles kann, hieß es. Der „Pirschheide”-Betreiber wurde dazu aufgefordert, die Toiletten abzunehmen und durch herkömmliche zu ersetzten.

Im Brandenburger Landtag kam der Fall durch die CDU Frauenunion zur Ansprache, die die Debatte als „Pipifax”. „Diese Diskussion ist geeignet, Frauenpolitik in ein despektierliches Licht zu rücken“, so eine CDU Abgeordnete.

Dem Besitzer des Lokals scheint die Diskussion gänzlich einerlei zu sein. Laut eigenen Angaben hat er bereits weitere Pissoirs vorbestellt.

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