von ih 31.12.2016 02:41 Uhr

Bozen: „Mussolini reitet noch immer“

Vor knapp sechs Jahren, im Jänner 2011, gab es mit dem Bondi-Brief die Möglichkeit, die faschistischen Denkmäler in Bozen zu entfernen. Anstatt die Sternstunde zu nutzen, versagten die Politiker, kritisiert der Südtiroler Heimatbund. Und geschehen sei bis heute nichts.

Das faschistische Mussolini_Relief in Bozen - Foto: SHB

Am 25. Jänner 2011 bestätigte der damalige italienische Kulturminister Sandro Bondi in seinem Brief an Luis Durnwalder, dass die faschistischen Relikte im Stadtzentrum an andere Standorte, u.a. in museale Einrichtungen, verlegt werden könnten, die geeigneter seien, ihren historischen Wert zu unterstreichen.

„Im Besondern gilt das für das Piffrader-Relief, welches am Finanzgebäude auf dem Bozner Gerichtsplatz angebracht ist. Dessen Entfernung kann auch von der Provinz durchgeführt werden“, erklärte der römische Minister damals.

„Duce reitet noch immer“

Fünf Jahre später reitet der Duce noch immer gut sichtbar, umgeben von faschistischen Organisationen, stolz und erhaben auf einem öffentlichen Gebäude, stellt der Heimatbund fest.

„Wer nicht handelt, der wird behandelt, heißt es. Ob bei unseren führenden Politikern die Behandlung bereits Früchte trägt, wird sich 2017 zeigen. Oder mutet man es den Südtirolern zu, auch im nächsten Jahr diese Verherrlichung des Faschismus zu ertragen?“, so SHB-Obmann Roland Lang abschließend.

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