Gedenkfeieren vor Jahrestag des Germanwings-Absturzes
Bei dem Unglück am 24. März 2015 waren 150 Menschen gestorben. Dutzende Angehörige der Absturzopfer sowie Rettungskräfte und Behördenvertreter versammelten sich am Flughafen von Barcelona, viele von ihnen waren schwarz gekleidet. Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy hielt bei der Zeremonie eine Ansprache.
Es wurden 149 Kerzen entzündet und Kränze niedergelegt. Die Teilnehmer sprachen überdies den Opfern der Brüsseler Anschläge vom Vortag und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
Vom Flughafen Barcelona war am 24. März 2015 die Germanwings-Maschine in Richtung Düsseldorf gestartet, bevor der deutsche Copilot Andreas Lubitz sie über den französischen Alpen absichtlich zum Absturz brachte. Alle 150 Menschen an Bord starben. Die Opfer stammten aus 19 Ländern, davon 72 aus Deutschland und 50 aus Spanien.
Der 27-jährige Lubitz hatte offenbar jahrelang unter Depressionen gelitten. In den Tagen vor dem Absturz hatte er sich mit Möglichkeiten eines Suizids sowie mit den Sicherheitsvorkehrungen bei Cockpit-Türen befasst.
Auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf hatte Lubitz dann die Tür abgesperrt, nachdem der Flugkapitän das Cockpit verlassen hatte – dieser hatte keine Möglichkeit mehr, die Tür von außen zu öffnen.
Ebenso wie am Flughafen von Barcelona wurde am Mittwoch auch am Düsseldorfer Flughafen eine Gedenktafel für die Opfer enthüllt. Die Düsseldorfer Zeremonie mit Angehörigen der Opfer fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Für Mittwochabend um 18.00 Uhr ist eine Trauerzeremonie im südfranzösischen Marseille geplant. Auch diese Gedenkveranstaltung auf einem Messegelände der südfranzösischen Hafenstadt soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Am Donnerstag wollen die Angehörigen dann in der nahe der Absturzstelle gelegenen Alpengemeinde Le Vernet den ersten Jahrestag des Absturzes begehen. Der Präfekt des Departements Alpes-de-Haute-Provence, Bernard Guerin, sagte bei einer Pressekonferenz in Digne-les-Bains, insgesamt 605 Angehörige der Opfer würden in Maschinen des Germanwings-Mutterkonzerns Lufthansa zu der zentralen Gedenkfeier in Frankreich gebracht.
Angehörige von Lubitz kämen laut Lufthansa nicht. Auch die Teilnahme von französischen oder ausländischen Behördenvertretern sei nicht vorgesehen, sagte Guerin. Er mahnte Medienvertreter, die Familien wünschten “nicht, dass ihr Schmerz gefilmt wird”. Der Überflug von Drohnen über der Trauerfeier sei verboten.
Zum geplanten Ablauf der Zeremonie in Le Vernet sagte Guerin, zunächst würden vor der Gedenkstelle die Vornamen der Opfer verlesen. Um 10.41 Uhr, der genauen Uhrzeit des Absturzes, gebe es eine Schweigeminute. Die Hinterbliebenen wollen die Trauerfeier selbst mit Liedern und Lesungen gestalten und schließlich auf dem Friedhof des Dorfes einen Kranz niederlegen. Dort wurden sterbliche Überreste von Opfern bestattet, die nicht genau zugeordnet werden konnten.
Zu der Stelle, von der aus die Absturzstelle in den Bergen zu sehen ist, können laut Guerin 80 Angehörige von Bergführern begleitet zu Fuß gehen. Eine ursprünglich geplante Fahrt dorthin mit allen Gästen sei nicht möglich, weil der Weg wegen schlechter Wetterbedingungen nicht mit Fahrzeugen passierbar sei.