Magna will Standort Graz „wieder voll auslasten“

Man sei erleichtert, dass mit den Aufträgen nicht nur Jobs abgesichert, sondern sogar zusätzliche Arbeitsplätze mit neuen Kunden geschaffen würden. Welche Modelle von BMW oder Jaguar in Graz gefertigt werden, wurde von Apfalter noch nicht preisgegeben. 2017 werde man mit Produktionsanläufen sehr beschäftigt sein, geplant ist bis dahin eine Implacement-Stiftung mit dem AMS, dem Bund und dem Land zur Schulung und Höherqualifizierung von bis zu 2.000 neuen Mitarbeitern, wie bereits Anfang Juli bekannt gegeben.
Im Werk wurden im Sommer schon viele Umbauten für die neuen Produktionslinien vorgenommen, das werde fortgesetzt. Die genaue Investitionssumme wurde nicht genannt, aber Apfalter bestätigte der Zeitung eine Summe deutlich im dreistelligen Millionen Euro-Bereich in den nächsten zwei, drei Jahren.
Die Fertigung des Peugeot RCZ laufe im Oktober aus, eine Komplettfertigung sehe er in näherer Zukunft nicht. In der Entwicklung beschäftige man weltweit rund 2.300 Ingenieure, davon 1.000 in Graz. „Mit der Engineering- und Entwicklungstätigkeit bin ich sehr zufrieden. Das entwickelt sich gut, und zwar nicht nur mit traditionellen, sondern auch mit neuen Kunden“, so Apfalter. Mit den Aufträgen von BMW (2017 bis 2020/23), Jaguar (zwei Typen ab 2017) und Mercedes – die G-Serie läuft am längsten und ist bis 2020/22 gesichert – wolle man mittelfristig wieder die Vollauslastung des Grazer Werkes schaffen. Auf die Frage, ob ein neuer Kunde eventuell aus Asien kommen könnte, antworte Apfalter: „Asiatisch klingt gut“.
Auf u.a. eine mögliche Fertigung von Fahrzeug nach den Entwicklungen von Internetkonzernen wie etwas Google angesprochen, erklärte Apfalter: „Wie gesagt, wir machen Engineering-Arbeit für traditionelle Kunden, aber auch für neue Kunden. Wir sind wahrscheinlich der einzige Anbieter, der alles anbieten kann, von der Entwicklung über das Design bis hin zur Gesamtfahrzeugfertigung, auch mit neuen, innovativen Technologien“.
Die Pläne für einen zweiten Fertigungsstandorts für Gesamtfahrzeuge seien laut dem Magna Europa-Präsidenten „absolut“ aktuell, „das ist ja schon sehr lange ein Thema. Wenn die Kapazität in Graz gefüllt ist, können wir unseren Vertrieb ja nicht auf Urlaub schicken“. In den nächsten zwei Jahren könnte es eine Entscheidung dazu geben.
