Die große Mauer im Cyber-Reich der Mitte

Man habe die die Volksaufstände in Tunis und Kairo sehr genau verfolgt, wie sie sich über die sozialen Netzwerke ausgebreitet haben, heißt es in der chinesischen Staatszeitung „Die Jugend“. General Ye Zheng sagt es noch klarer: „Das Internet ist eine neue globale Herrschaft. Hinter den Aufständen im Nahen Osten sehen wir hinter einigen Aktionen im Netzwerk den Schatten der USA“. Wachsamkeit sei das Gebot der Stunde, so Peking. Und wachsam ist China schon seit geraumer Zeit – spätestens seit die „Große Feuermauer“ errichtet wurde, „The Great Firewall“, ein Filter, der es dem Zentralkomitee ermöglicht, ungewünschte Inhalte im Internet auszuschalten. So wie einst die Große Mauer gebaut wurde, um die ständigen Einfälle der Mongolen abzuwehren, so setzt China heute auf die große Cyber-Mauer, um die virtuellen Horden des Cyber-Space fernzuhalten. Chinas Präsident Xi Ping hat neue Gesetze angekündigt, um die maximale Kontrolle über das Internet in China zu erlangen, berichtet die Financial Times New York. Diese Gesetze zielen auf die Technologie ab, also die physischen Teile, vom Halbleiter über die Server und Leitungen bis hin zu den sozialen Netzwerken. China will die Kontrolle über jedes Stück Technik haben, das die digitale Welt zum Pulsieren bringt. Dafür wurde eigens eine staatliche Verwaltungsbehörde des Cyber-Raums geschaffen mit der Einladung an alle chinesischen Start-Up und Online-Unternehmen, am staatlichen Programm teilzunehmen. In diesem Fall winken großzügige Investitionshilfen. Die Einladung erging auch an das Ausland. Es scheint nun so, dass auch die westlichen Gesellschaften die Bedingungen der Chinesen annehmen wollen, um den gigantischen Markt von über 700 Millionen Nutzern im Reich der Mitte nicht zu verlieren. Hinter der Großen Mauer kommt es nun wohl auch zum „Langen Marsch“ Chinas in die Weiten des Cyber-Raumes.






