Benko-Projekt – Anna Pitarelli im Interview

Frau Pitarelli, wie geht es Ihnen nach der Abstimmung des Bozner Gemeinderats zum Benko-Projekt?
Pitarelli: Ich bin ein bisschen verwundert über das Ergebnis der Abstimmung. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Abstimmung mit dem Ergebnis 22 zu 22 ausgeht. Im Endeffekt muss ich aber sagen, dass 22 Gemeinderäte eigentlich dafür sind. Leider Gottes werden aufgrund der statutarischen Bestimmungen die drei Enthaltungen praktisch als negative Abstimmung gewertet und bei einer Stimmengleichheit kommt es dann zur Ablehnung.
Wie geht es nun weiter? Gibt es irgendeine Chance für das Projekt Kaufhaus Bozen?
Pitarelli: Das kann ich nicht sagen. Nach außen hin ist das Ergebnis negativ, das heißt die Gemeinde gibt ein Zeichen von Nicht-Erneuerung – das ist sehr schlimm. Wir haben seit zehn Jahren Stillstand und es wäre wichtig, dass es Erneuerung gibt. Ob es noch für dieses Projekt eine Chance gibt, das kann ich nicht sagen.
Frau Pitarelli, Ihre Entscheidung Ende Juni gegen die Regierungsmehrheit zu stimmen, war damals recht umstritten. Glauben Sie, dass Ihr damaliges Votum irgendeinen Einfluss auf die Abstimmung zum Benko-Projekt gehabt hat?
Pitarelli: Ich hoffe nicht. Ich hoffe, dass die Gemeinderäte, die abgestimmt haben, frei entschieden haben und dabei die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt haben.
Der Bürgermeister hat Sie in seiner Abschlusserklärung vor der Abstimmung zum Benko-Projekt mehrmals frontal angegriffen. Was ist Ihre Replik auf seine Aussagen Ihnen gegenüber?
Pitarelli: Ich habe eigentlich keine Replik zu machen. Er wirft mir natürlich viele Sachen vor, aber ich habe meine Entscheidung im Interesse und nach dem Willen der Bevölkerung getroffen. Ich bin dem, was ich versprochen habe, treu geblieben.
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