von gru 06.05.2015 19:00 Uhr

Die Südtiroler-Arbeiter-Partei tritt in Welsberg/Taisten an.

Die Südtiroler-Arbeiter-Partei (SAP) kandidiert in Welsberg/Taisten. Der Organistator Georg Brunner - weithin bekannt als Lettna Schorsch - spricht im großen  UT24-Interview über die Gemeindewahlen, Hardline-Politik und die Ziele der SAP bis 2018.
Das Logo der "Südtiroler Arbeiterpartei". Bild: SAP

Die Südtiroler-Arbeiter-Partei trat erstmals im Zuge der Landtagswahlen 2013 in Erscheinung. Sie scheiterte jedoch in der Vorphase am Mangel an Kandidatinnen.

Schon damals nahm die SVP Anstoss am Parteilogo der SAP, dem zu große Ähnlichkeit zu jenem der Sammelpartei vorgeworfen wurde.

Nun tritt die SAP auf Gemeindeebene wieder in Erscheinung: In Welsberg/Taisten hat sich eine Liste gebildet. Mit dabei ist auch Georg Brunner, der als Lettna Schorsch bekannte, langjährige Gemeinderat des Bürgerforums und ehemaliges Vorstandsmitglied der Union für Südtirol, war 2012 von seinem Mandat zurückgetreten.

Jetzt tritt er mit einer jungen Liste wieder an und erzählt im UT24-Interview von seiner Motivation und den Perspektiven für die SAP bis 2018.

 

UT24: Herr Brunner, Sie sind 2012 als Gemeinderat zurückgetreten und nun haben Sie wieder eine Oppositionsliste in Ihrer Gemeinde organisiert. Ist das nicht ein Widerspruch?

Georg Brunner: Ich wollte der SVP nicht das Spielfeld überlassen. Außer mir war niemand da, der eine Kandidatenliste für die Opposition aufstellt.

 


UT24: …und die freie Liste Taisten? Die haben ja zwei Sitze im Gemeinderat.

Georg Brunner: Das war von Anfang an nur eine Scheinopposition. Der eine ist zur Volkspartei übergelaufen und der andere hat nun keine Lust mehr.

 


UT24: In Welsberg-Taisten gibt es heuer zwei SVP-Listen und Ihre SAP-Liste. Sind Sie mit dieser Situation zufrieden?

Georg Brunner: Ja, sehr zufrieden! Wir sind als Oppositionsliste allein, das ist gut für uns. Die SVP tritt mit zwei Dorflisten und zwei Bürgermeisterkandidaten an – Das ist dumm von der Volkspartei, sehr dumm!

 


UT24: Wie sehen Sie die Chancen Ihres Bürgermeisterkandidaten?

Georg Brunner: Mairl  (Meinnrat Mairl, Anm. d. Red.) hat als Außenseiter recht gute Chancen. Die beiden SVP-Kandidaten sind ja nicht gerade herausragende Persönlichkeiten.

 


UT24: Bürgermeister Schwingshackl hat doch gute Arbeit geleistet…

Georg Brunner: Ja, er hat die anfallende Verwaltungstätigkeit ordentlich erledigt; aber darüber hinaus ist nicht viel passiert.

 


UT24: Sie sind unerwartet ruhig und man erhält nur wenig Informationen über Sie und Ihre Liste. Machen Sie keinen Wahlkampf?

Georg Brunner: Wir haben zwei 18-jährige auf unserer Liste, die wollen wir nicht öffentlichem Druck aussetzen und ich selbst bin doch den meisten Wählern zu grob und unbequem.

 


UT24: Die Opposition soll doch unbequem sein…

Georg Brunner: Ja, schon! Aber viele Leute mögen es nicht, wenn man die Mächtigen öffentlich kritisiert und deren Fehler aufzeigt.
Deshalb halte ich mich momentan bewusst zurück.

 


UT24: Herr Brunner, sprechen wir über die SAP: Sie haben nun in Ihrer Gemeinde zum dritten mal eine Kandidatenliste für die Gemeinderatswahlen aufgestellt. Dieses Mal für die Südtiroler Arbeiterpartei. Drei Wahlen und jedesmal mit einem anderen Namen. Das ist verwirrend...

Georg Brunner: Ursprünglich war auch geplant, wieder als Bürgerforum Welsberg-Taisten aufzutreten und irgendwann kam dann doch die Entscheidung, höhere Ziele zu setzen.

 


UT24: …die wären?

Georg Brunner: Ich werde die SAP bis zum Einzug in den Landtag beratend und organisatorisch unterstützen. 2018 wird die SAP in den Landtag einziehen – das ist das Ziel.

 


UT24: Haben Sie sich da nicht zu viel vorgenommen?

Georg Brunner: Nein, das ist nur eine Frage der Organisation. Dort, wo eigentlich eine sozialdemokratische Partei sein sollte, ist derzeit ein Vakuum. Dieses Vakuum wird die SAP füllen.

 


UT24: Sie sind Sozialdemokrat?

Georg Brunner: Nein, das bin ich nicht. Ich persönlich bevorzuge Hardline-Politik.

 


UT24: Sie waren früher in der Union für Südtirol und dort auch Vorstandsmitglied…

Georg Brunner: Stimmt! In der Union habe ich viel gelernt: Vor allem, wie man die Dinge nicht machen soll.

 


UT24: Haben Sie noch Kontakt zu Andreas Pöder oder anderen Landtagsabgeordneten?

Georg Brunner: Nein, seit dem Rentenskandal verabscheue ich unsere so genannten Volksvertreter. Das sind Leute, die Wasser predigen und Wein trinken, mit denen will ich nichts zu tun haben.

 


UT24: Herr Brunner, beschreiben Sie uns bitte zum Abschluss in wenigen Worten die SAP.

Georg Brunner:

Die SAP ist die Partei für:
Arbeiter
Schüler
Studenten
Senioren
Hausfrauen
Kleinunternehmer
Nebenerwerbsbauern
Arbeitslose
Freiberufler
Handwerker
Künstler
und Lebenskünstler…


Interview: Rupert Gietl


 

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