„People First“ bei LR Stocker: Inklusionsgesetz diskutiert

Verwendung einfacher Sprache gefordert
Die Vertreter von „People First“ haben bei ihrem Treffen mit Gesundheitslandesrätin Stocker über das geplante Landesgesetz diskutiert und den Entwurf – insbesondere die gemeinsam erarbeitete Fassung in einfacher Sprache – positiv beurteilt. Die Gruppe wünscht sich auch für den Bereich der Gesundheit die Verwendung einer einfachen Sprache. Dass die Umwandlung von Juristensprache in eine einfach verständliche Sprache gelingen kann, zeigt dabei beispielsweise die Umformulierung des Artikels 29 des Gesetzes zur Zugänglichkeit. Der Ausgangstext „Menschen mit Behinderungen ist der Zugang zu ihrem physischen Umfeld, zu Transportmitteln, zu Information und Kommunikation, einschließlich zu Informations- und Kommunikationstechnologien, gemäß den geltenden EU-, Staats- und Landesbestimmungen garantiert“ ist dabei wie folgt umgeschrieben worden: „Wenn vor einem Haus nur Stufen sind, kommt ein Rollstuhl-Fahrer nicht hinein. Wenn ein Bus oder ein Zug keine Rampe hat, kommt ein Rollstuhl-Fahrer nicht hinein. Deshalb müssen Rampen gebaut werden. So kommen alle Menschen hinein. Es gibt noch andere Hindernisse für Menschen mit Behinderungen. Zum Beispiel schwere Sprache. Informationen in schwerer Sprache sind für Menschen mit Lernschwierigkeiten nicht verständlich. Deshalb müssen Informationen auch in leichter Sprache geschrieben werden.“
Arbeit soll entlohnt werden
Im Gespräch mit Landesrätin Stocker brachten die Vertreter zudem ihren Wunsch vor, für die Arbeit einen Verdienst und nicht wie bisher ein Taschengeld erhalten zu können. „Dies ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, die mir umso mehr am Herzen liegt, als es hier um die angemessene Wertschätzung der Leistung als effektive Arbeit geht“, erklärte Landesrätin Stocker.
Als Menschen wahrgenommen
Nicht weniger wichtig sei die Inklusion bei Freizeit- und Sportaktivitäten. Vor allem aber wünschen sich die Vertreter der Menschen mit Lernschwierigkeiten, beachtet und ernstgenommen zu werden, beispielsweise indem ein Arzt mit dem Betroffenen direkt und nicht mit dessen Mutter spreche.
„People First“ ist Teil des Vereins „Lebenshilfe“
Zu den Hauptaufgaben von „People First“ gehören die Vertretung ihrer Interessen, die Information der Mitglieder in leichter Sprache, Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung, Netzwerkarbeit und Organisation von Kursen und Veranstaltungen. Wenn es um die Planung konkreter Initiativen geht, stehen ihnen Sozialfachkräfte als Unterstützer zur Seite. Vorsitzender ist Jochen Tutzer, seine Stellvertreterin ist Karin Saltuari.






