Südtiroler wollen österreichische Staatsbürgerschaft zurück
„Es entspricht dem Wunsch sehr vieler Süd-Tiroler, die österreichische Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen“, hoben die 19 Abgeordneten in dem parteiübergreifenden Schreiben hervor, darunter sieben Abgeordnete der Südtiroler Volkspartei (SVP), drei der Süd-Tiroler Freiheit, sechs Freiheitliche, die BürgerUnion, 5-Sterne-Bewegung und Team Autonomie. Die Mandatare sprachen sich für die Vergabe der österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler aus und ersuchten, „die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Süd-Tiroler ins Koalitionsabkommen aufzunehmen“.
Bei den SVP-Unterzeichnern handelt es sich laut dem Bericht vorwiegend um Vertreter aus dem bäuerlichen und bürgerlichen Lager. Von der Landesregierung habe jedoch niemand unterschrieben, auch kein SVP-Arbeitnehmer sei unter den Unterzeichnern, hieß es.
Mit der Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft durch die Südtiroler würden „die Verbindungen zwischen Südtirol und Österreich gestärkt, die Position der Süd-Tiroler als österreichische Minderheit im italienischen Staatsgebiet gefestigt und die Minderheitenrechte somit zusätzlich abgesichert“, zitierten die Dolomiten. Zudem werde betont, dass sich in Südtirol alle deutsch- und ladinischsprachigen Parteien für dieses Anliegen ausgesprochen hätten. Die Südtiroler hätten ihre österreichische Staatsbürgerschaft unfreiwillig mit der Annexion Südtirols durch Italien verloren. Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft wäre deshalb ein „Akt der Wiedergutmachung“.
Zudem biete Italien seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2006 all seinen im Ausland lebenden italienischen Minderheiten – zum Beispiel in Kroatien und Slowenien – die Wiedererlangung der italienischen Staatsbürgerschaft an. Deutschland vergebe Zweitstaatsbürgerschaften an deutschsprachige Minderheiten in den ehemaligen Ostgebieten, Österreich an die Auswanderer in Dreizehnlinden in Brasilien.
APA