Lukas Steinwandter

19.06.2017

Südtirols Zwangsbeglücker sollten einen Blick nach Deutschland werfen

Wer in den vergangenen Monaten beispielsweise durch den Berliner Ortsteil Wedding flaniert ist, weiß, wie sich gescheiterte Einwanderungspolitik in einer Stadt manifestieren kann. Deutsche Gesetze gelten dort nicht immer. Etwa wenn die Polizei wegen eines kleinen Routinedelikts gerufen wird, und plötzlich einem Mob von 70 Personen gegenübersteht, der nicht nur verbal zum Ausdruck bringt, daß die Staatsmacht hier nicht erwünscht ist.

Ein Großaufgebot der Einsatzkräfte nach der Massenschlägerei in der Flüchtlingsunterkunft in Bozen


Ein Kommentar von Lukas Steinwandter.

 

Während die deutsche Bundesregierung anno 2015 EU-Recht außer Kraft setzte und im Alleingang halb Europa in eine milliardenteure und für Mädchen und Frauen folgenschwere Krise stürzte, glaubte Italien das Problem mit einem über 15 Jahre alten Gesetz lösen zu können. Das Sprar-Programm (Sistema di Protezione per Richiedenti Asilo e Rifugiati, zu Deutsch: Schutzsystem für Asylbewerber und Flüchtlinge) verpflichtet Gemeinden dazu, 3,5 Asylsuchende je tausend Einwohner aufzunehmen. Der Staat, also die Bürger, zahlen der Kommune dann bis zu 35 Euro je untergebrachter Person.

Freiwillige Beteiligung am Umverteilungsprogramm gibt es nicht

Von einer freiwilligen Beteiligung an dem Umverteilungsprogramm kann keine Rede sein. Das Land Südtirol erpreßte seine Gemeinden regelrecht nach dem Motto: Entweder ihr beteiligt euch an Sprar, oder wir pflanzen euch auf andere Weise noch viel mehr Asylsuchende in eure Nachbarschaft.

Ein für linke Verschwörungstheorien bekannter Journalist beklagt nun den Unwillen einiger Gemeinden, sich an der Zwangsbeglückungsmaßnahme zu beteiligen. Die Gemeindevertreter der erfolgreichen Tourismusorte Kaltern und Corvara (für den Tintenritter aus Eppan eine Art Stigma, sind doch seiner Lesart zu folge alle erfolgreichen Unternehmer kaltherzige Bösewichte) bezichtigt er des Fremdenhasses.

Bravo: Totschlagargument in die Debatte geworfen, Mission beendet. Doch ganz so einfach läßt sich der Konflikt nicht lösen. Zumal sich der ehemalige Gemeinderat argumentativ verstrickt, wenn er einerseits beklagt, die maximalpigmentierten aus Afrika störten das Touristenauge, andererseits aber davor warnt, die „kritische Presse im Ausland“ würde auf die „Fremdenfeindlichkeit“ der widerwilligen Südtiroler aufmerksam machen.

Kritische Presse existierte in der Asylkrise nicht

Mit „kritischer Presse“ kann der moralisch erhabene Journalist nur die deutsche meinen. In nahezu allen anderen EU-Ländern sah der polit-mediale Mainstream die Aufnahme von Millionen Arabern und Afrikanern von Anfang an skeptisch oder ließen sich nach dem Gebaren der Bundesregierung, den Terroranschlägen, den Morden, den Sex-Attacken, den Diebstählen, und so fort die Augen öffnen.

Nicht nur, daß diese „kritische Presse“ in Deutschland über Monate hinweg nicht existiert hatte (warum sollte sie es jetzt plötzlich geben?) und einstimmig mit der Regierung das Lied der Willkommenskultur heulte, das idyllische Nebeneinander von derart wesensfremden Kulturen ist nach jetzigem Stand der Erfahrung nicht möglich.

Deutschland, das in absoluten Zahlen deutlich am meisten Einwanderer aufgenommen hatte, kämpft jetzt mit mehr und weniger kriminellen Parallelstrukturen; merkt, daß eine „gerechte“ Verteilung nicht möglich ist; muß kläglich feststellen, daß sich gar einige der Neubürger nicht anpassen wollen.

Den moralgesättigen Elfenbeinturm verlassen

Südtiroler Zwangsbeglücker sollten ihren moralgesättigten Elfenbeinturm verlassen, und zuerst einen Blick nach Berlin oder Nordrhein-Westfalen werfen, bevor sie mit dem mahnend erhobenen Finger auf Bürgermeister und Gemeinderäte zeigen, denen das Wohl ihrer Bürger und ihrer Gemeinden am Herzen liegt. Denn im Unterschied zu Berlin, gibt es in Südtirol solche Politiker noch.

Sicher, Probleme mit Parallelgesellschaften und integrationsunwilligen Einwanderern gab es schon vor 2015. Die abrupte und mitnichten abschwellende Zahl an Neuankömmlingen und ihre demographische Beschaffenheit haben die Probleme jedoch drastisch verschärft.

Wer Afrikaner aufnehmen will, darf das gerne tun – im privaten Rahmen und ohne das Geld anderer Leute (Steuergeld). Andere aber, die das nicht möchten, dazu zwingen, ist nichts anderes als sanfter Totalitarismus in sozial-ingenieurischer Manier.


Lukas Steinwandter. Der Pusterer lebt und arbeitet als Journalist in Berlin.


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