Kind verletzt – Arzt weigert sich, Deutsch zu sprechen
Der Bub war beim Spielen in Ulten aus Versehen gegen einen Baum gerannt. Weil die Wunde schlimm aussah, machte sich die Tante mit dem Kind umgehend auf, um in die Erste Hilfe nach Meran zu fahren.
Dort angekommen, wurden die beiden an die Pädiatrie verwiesen, wo der Junge ärztlich behandelt werden sollte. Da der anwesende Arzt jedoch kein einziges Wort auf Deutsch beherrschte, sah sich die Frau mit den italienischen Fachausdrücken konfrontiert.
Obwohl die Ultnerin den Arzt mehrmals darum gebeten hat, die Auskunft in deutscher Sprache zu erhalten, wurde dieser Wunsch ignoriert. Auch der Bub selbst konnte auf sämtliche Fragen des Mediziners nur schwer eingehen.
Arzt ignoriert Wunsch der Tante
Auf die Frage, was nun mit dem Kopf des Kindes sei, habe der Arzt nur höhnisch gelacht und dem Bub ein Mittel auf die Beule gestrichen. Darauf habe der Arzt ein Rezept für Schmerzmittel ausgestellt, welche zur Behandlung der Wunde notwendig seien – ebenso in rein fachärztlichem Italienisch.
Als die verzweifelte Tante das Rezept einer Sekretärin der Ersten Hilfe überreichte, konnte auch diese die italienischen Fachausdrücke nicht übersetzen. Im gesamten Krankenhaus befand sich zum Zeitpunkt kein einziger Kinderarzt im Einsatz, der der deutschen Sprache mächtig war.
Aus diesem Grund mussten Tante und Neffe mit einem schlechten Bauchgefühl und den gleichgebliebenen Problemen wieder nach Hause fahren.
„Es ist mein gutes Recht, Deutsch zu sprechen“
Die Frau ist nach ihrer Erfahrung im Meraner Krankenhaus mehr als verärgert. „Ich gebe zu, dass mein Italienisch nicht gut ist. Aber man versucht es so gut als möglich“.
Dennoch beharrt die Ultnerin auf ihr Recht, in einem öffentlichen Krankenhaus auf Deutsch beraten zu werden. „Besonders für die kleinen Patienten wäre es wichtig, sich nicht fühlen zu müssen, als wären sie ein Vieh beim Tierarzt“, so die empörte Frau.
Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.
28.01.2017
Die SVP macht so ziemlich alles falsch, was nur irgendwie falsch zu machen geht.
Gibt es unter den vielen Volkszertretern der SVP, die all die Jahre ihr Portemonnaie auf unsere Kosten stopfen konnten, keinen einzigen, der ausrechnen konnte, wie viele Ausbildungsplätze für Mediziner benötigt werden, damit es zu keinem Engpaß kommt?
Was haben die Nullen aus der Brennerstraße nur all die Jahre gemacht? Däumchen gedreht und in den Tag hineingelebt.
Was die Ultner Mutter erlebt hat, ist kein Einzelfall. Seit Jahren greifen die Krankenhäuser auf südländische Ärzte mit befristeten Arbeitsverträgen zurück. In diesen vielen Jahren hätte die SVP Ausbildungsplätze für Ärzte schaffen können, wenn sie gewollt hätte.
Ob die Patienten ihren Arzt verstehen und der Arzt die Patienten, ist der Landesregierung egal. Man gönnt sich selbst ja Behandlungen in Privatkliniken, was scheren einen da die Mißstände in den öffentlichen Krankenhäusern?