Nach Hochwasser: TV-Sender missbraucht Flüchtlinge
„Das war eine Bitte des ORF“, sagt Hermann der Jungen Freiheit am Donnerstag – und dieser Bitte sei man nachgekommen.
„Kamerateam kam zu spät“
Das Kamerateam des ORF sei laut Stadtverwaltung zu spät gekommen. Denn zahlreiche, vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogene Häuser und Keller, seien zum Zeitpunkt bereits ausgeräumt gewesen. Kaputte Einrichtungsgegenstände hätten bereits am Straßenrand zur Abholung durch die Stadtreinigung bereitgestanden.
Asylwerber stellen Szenen nach
Der ORF habe deshalb darum gebeten, die Aufräumszenen nachzustellen. Flüchtlingsbetreuer hätten deshalb Asylwerber herangebracht, um dem Wunsch des ORF nachzukommen. Die Asylwerber hätten erst Einrichtungsteile zurück in den Keller tragen müssen, um diese anschließend für die Aufnahmen der österreichischen Rundfunkanstalt wieder auf die Straße zu befördern.
Hermann stellte aber gegenüber der JF klar, dass sich Asylwerber wirklich freiwillig bei den Aufräumarbeiten beteiligt hätten. „Nur war das eben früher und es gibt keine Filmaufnahmen davon.“
“Es bestand dabei der Wunsch, speziell hier auch Flüchtlinge zu filmen, da diese bereits in den Tagen zuvor an anderer Stelle mit angepackt hatten.”, hieß es wenig später in einer offiziellen Stellungnahme.
UPDATE: ORF angeblich nicht beteiligt
Der ORF wies in einer ersten Stellungnahme gegenüber der JF die Darstellung von Stadtsprecher Herrmann teilweise zurück.
Es sei zwar ein Kamerateam nach Schwäbisch Gmünd geschickt worden, an einer derartigen Inszenierung sei man aber nicht beteiligt gewesen, teilt ein ORF-Sprecher mit.