von fe 03.06.2016 09:17 Uhr

Die Selfie-Provokation

Für gespaltene Meinungen sorgt derzeit ein Facebook-Posting der Grödner Eiskunstläuferin Karolina Kostner. Der Beitrag zeigt Kostner vor einer italienischen und einer österreichischen Fahne. „Ein Selfie zur Ehre der Republik Italien: Mein Land“, schreibt die Südtiroler Sportlerin zum gestrigen Tag der Republik Italien darunter. Für gar einige Südtiroler eine Provokation.

Bild: Facebook/Carolina Kostner

Mitterhofer: „Ein starkes Stück“

„Geehrt eine Italienerin zu sein“, heißt es weiter in Kostners Beitrag. Für Christoph Mitterhofer von der jungen Süd-Tiroler Freiheit sei Kostner ein „Paradebeispiel für Assimilierung durch den italienischen Staat“.

„Sich als stolze Italienerin zu outen, wobei man gleichzeitig einer ladinischen Minderheit angehört, ist schon ein starkes Stück“, sagt Mitterhofer und erklärt, dass Südtirol bei der Abstimmung 1946, ob Italien eine Republik werden soll, gar nicht wählen durfte.

Thaler: „Gefährliche und kurzsichtige Bekenntnisse“

Auch Werner Thaler, Leitungsmitglied der Bewegung, schlägt in dieselbe Kerbe. „Südtirol hat eine Autonomie, weil Südtirol nicht Italien ist“, schreibt Thaler.

„Wenn Südtiroler zu Italienern werden oder sich als solche bezeichnen, verlieren wir über kurz oder lang, das Recht auf diese Autonomie“. Deshalb seien für Thaler solche Bekenntnisse gefährlich und kurzsichtig.

„Sag es auch deinen Landsleuten“

Der Facebook-Beitrag der Eiskunstläuferin scheint vor allem Italienern zu gefallen. Beinahe zu Gänze finden sich in italienischer Sprache verfasste Kommentare darunter. Aber auch hier gehen die Meinungen auseinander. Öfters sticht das Wort „Bananenrepublik“ ins Auge.

„Gut, sag es auch deinen Landsleuten“, freut sich beispielsweise Francesco M. über Kostners Äußerung.

Giuseppe A. hingegen meint: „Carolina, du bist eine Südtirolerin, ich weiß nicht, ob sie dir das gesagt haben. Vielleicht zwinkerst du ja deinem Boss zu?“

Kommentare von der Redaktion übersetzt

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Bild: Facebook

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