Interview: “Grenzsicherung am Brenner wird erhöht!”
Der Pressesprecher des österreichischen Verteidigungsminsteriums, Herr Stefan Hirsch, stand UT24 Rede und Antwort!
UT24: Herr Hirsch, in Südtirol gehen gerade die Wogen hoch. In einer Aussendung der Handelskammer Bozen ist die Rede von der Errichtung eines Grenzzaunes am Brenner. Können Sie uns dies bestätigen?
Stefan Hirsch: Grundsätzlich muss ich zunächst festhalten, dass das Innenministerium für die Grenzsicherung Österreichs zuständig ist. Wir als Verteidigungsministerium befinden uns zurzeit in Assistenz.
Ich kann Ihnen aber die Forderung des Verteidigungsministers Mag Doskozil bestätigen, der sich wünscht, auch am Brenner ein Leitsystem, ähnlich wie in Spielfeld, zu errichten. Dieses soll eine geordnete und kontrollierte Einreise der Flüchtlinge sicherstellen. Denn bereits derzeit kommen täglich 200 bis 300 Flüchtlinge alleine über den Brenner nach Österreich. Darüber möchte der Verteidigungsminister in den nächsten Tagen mit der Innenministerin in Ruhe beraten.
UT24: Das heißt im Umkehrschluss, dass es auch zur Errichtung eines Grenzzaunes am Brenner kommen kann?
Stefan Hirsch: Das weiß ich nicht. Konkret geht es im Moment darum, eine kontrollierte und geordnete Einreise sicherzustellen, wie wir sie im Moment auch in Spielfeld haben. Denn wenn wir in Spielfeld das Einreisemanagement nach oben korrigieren, so werden wir dies auf alle Fälle auch am Brenner machen müssen, um auf eventuelle Anstürme gut vorbereitet zu sein. Dazu zählen Registrierungen, Fingerprints und Durchsuchungen. Ob es dann auch zu einem Grenzzaun kommt, darüber muss sich noch das Innenministerium beraten.
UT24: Eine bereits laufende Planung zur Errichtung eines Zaunes können Sie uns somit noch nicht bestätigen?
Stefan Hirsch: Nein. Denn über die technischen Maßnahmen der Grenzsicherung wird das Innenministerium in den nächsten Tagen noch beraten. Dass es auf jeden Fall zu verschärften Grenzsicherungsmaßnahmen kommen wird, ist jedoch in Anbetracht der aktuellen Entwicklung notwendig.