von ih 05.02.2016 11:43 Uhr

Grenzzaun am Brenner?

Die Polizei im Bundesland Tirol trifft, wie die Handelskammer soeben inoffiziell erfahren hat, derzeit Vorbereitungen zur Errichtung eines Zaunes am Brenner. Ein Aufschrei kommt deshalb von Südtirols Wirtschaft.
APA

Reduktion der Flüchtlinge in Österreich erhofft

Die Tiroler Polizei erhoffe sich eine Reduktion der Flüchtlinge, die nach Österreich kommen, durch ihre Kontrolle und Registrierung bei der Einreise. Die österreichische Polizei in Tirol plane deshalb in vier Wochen die Sperrung der Grenzen Richtung Süden. Dies betreffe in erster Linie den Brenner, aber auch den Reschenpass, Winnebach und im Sommer den Staller Sattel und sicher auch das Timmelsjoch.

Dieses Vorgehen stoße auf größtes Unverständnis der Wirtschaftstreibenden südlich des Brenners. Die Einschränkung des freien Warenaustausches beeinträchtige die Wirtschaft erheblich und sei ein gewaltiger Rückschritt für die gesamte Europaregion. Vor allem würde der Tourismus unter den erneuten Grenzkontrollen leiden. Nicht absehbar wären auch die direkten Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit unmittelbar eingeschränkt werde.

Michl Ebner appeliert an Tiroler Polizei: Kein Grenzzaun durch Tirol!

„Wir appellieren an die Tiroler Exekutive, dass sie von ihrem Vorhaben absieht und die geplante Sperre der Grenzen nach Südtirol nicht umsetzt“, fordert Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Die Sicherung der Außengrenzen der Europäischen Union seien in erster Linie ein europäisches und ein nationalstaatliches Thema. Auf Regionen- bzw. Bundesländerebene könne hier keine Lösung gefunden werden, so Ebner abschließend.

Stellungnahme Bundesheer

Im österreichischen Verteidigungsministerium war bisher noch keine Person für eine Stellungnahme erreichbar.

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