Innenministerium mit neuer Info-Broschüre für Asylwerber
Ziel ist eine möglichst leicht verständliche Erstinformation. Der Folder (online abrufbar unter ) enthält daher kurze Sätze sowie Illustrationen, die auch für Analphabeten verständlich sein sollen. Im Falle eines positiven Asylbescheids sollen die Informationen dann in den vom Integrationsministerium angekündigten Wertekursen tiefergehend vermittelt werden, hieß es am Samstag aus dem Innenministerium.
Der Folder erklärt in einfachen Sätzen und Bildern die entsprechenden Grundwerte unter den Überschriften Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat, Gleichberechtigung von Frau und Mann sowie Kinderrechte.
So wird etwa darauf verwiesen, dass Gewalt in Österreich grundsätzlich verboten ist: “Auch in der Familie darf es keine Gewalt geben!”, heißt es über einem der Sujets, in der eine Zeichnung eines zum Schlag ausholenden Mannes und einer Frau mit einem dicken roten Kreuz durchgestrichen ist. Auch darauf, dass in Österreich Religionsfreiheit gilt, werden die Flüchtlinge aufmerksam gemacht: “Religion ist eine private Angelegenheit. Das heißt, jeder darf sich seine Religion aussuchen (…)”. Illustriert ist der Hinweis mit Symbolen verschiedener Religionsrichtungen. Auch das Recht auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften wird betont: Der entsprechende Hinweis ist mit je einem küssenden Männer- und Frauen-Pärchen dargestellt.
Neben den Informationen über die Grundrechte enthält der Folder allgemeine Infos zu Österreich inklusive einer Landkarte. Auch über das Asylrecht und das Asylverfahren in Österreich wird informiert. Aufgelegt wird der Folder neben den Sprachen Deutsch und Englisch auch auf Arabisch und Dari/Farsi.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erklärte laut einer Aussendung ihres Ressorts, es sei eine große Herausforderung, “dass hier Menschen aus teils völlig anderen Kulturkreisen zu uns kommen”. Es sei eine “Frage der Fairness, diese Menschen so früh wie möglich darüber zu informieren, was sie in unserem Land erwartet – um schon von Beginn an mögliche Missverständnisse über das Leben in unserem Land auszuräumen”. Vor allem wolle man vermitteln, dass die österreichischen Gesetze über allem anderen stehen – “auch über jeder Religion”.