von ts 17.09.2015 23:02 Uhr

Postenschacher bei Lega Nord?

„Hat die Partnerin von des Bozner Gemeinderats Carlo Vettori ihren Posten als Vizepräsidentin bei der Meraner Busgesellschaft SASA ihm zu verdanken?“ fragen sich heute der Corriere dell’Alto Adige und die grünlinke Nachrichtenplattform Salto.bz Unsertirol24 hat nachgefragt.
Carlo Vettori, Lega Nord (Bozen) - Bild: © UT24

„Die Lebensgefährtin des ehemaligen Bürgermeisterkandidaten der Lega Nord hat im April dieses Jahres – mitten im Wahlkampf für die Gemeinderatswahlen – den Posten als Vizepräsidentin der SASA erhalten.“ berichtet Salto.bz.

Ein harter Vorwurf gegen Carlo Vettori – ausgerechnet jener, der vehement gegen PD-Gemeinderat Mauro Randi protestiert hatte, weil er versucht hatte, seinem Sohn ein Pöstchen in der Bozner Stiftung Rainerum zu verschaffen. Randi ist aufgrund des evidenten Interessenkonfliktes mittlerweile als Stiftungsratspräsident zurückgetreten. Aber ist der Fall wirklich vergleichbar?

„Die Vizepräsidentin der Meraner SASA hat im Februar 2015 beschlossen, zurückzutreten – also lang vor den Wahlen. An ihrer Stelle musste also eine Frau nachrücken, die zur deutschen Volksgruppe zugehörig ist. Die Meraner Lega Nord – nicht die Ortsgruppe Bozen – hat dann meine Partnerin vorgeschlagen. Sie wurde im April zur Vizepräsidentin ernannt, bevor ich in Bozen für das Bürgermeisteramt kandidiert habe.“ sagt der Bozner Lega-Chef Carlo Vettori.

Jahresgehalt: 1.100 € brutto

Die damalige Meraner Stadtregierung unter Bürgermeister Januth scheint es jedenfalls nicht gestört zu haben, dass die neuernannte SASA-Vizepräsidentin Magdalena G. die Lebensgefährtin von Carlo Vettori ist. Es handelt sich beim Verwaltungsrat der SASA um eine jener Positionen, die von der Gemeindepolitik beschickt werden – genauso wie der Verwaltungsrat der Etschwerke.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Amtszeit der neuernannten Vizepräsidentin im April 2016 ausläuft und mit einem Jahresgehalt von 1.100 Euro brutto entlohnt wird.

Der vermeintliche Skandal entpuppt sich bei näherer Betrachtung als verlängertes Sommerloch.

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